Race Performance – von Estoril nach China

Auch in diesem Jahr wird das Schweizer Race Performance Team wieder in der Asian Le Mans Series antreten. Es gilt, in dieser Wintermeisterschaft den in der Saison 2015/2016 errungenen Titel erfolgreich zu verteidigen: „Denn neben dem Erfolg an sich bedeutet er ja auch die automatische Einladung zu den 24 Stunden von Le Mans 2017, wo wir bisher bei sechs Starts sechs Mal die Zielflagge gesehen haben und diese Serie natürlich gern fortsetzen würden“, sagt Teamchef Urs Meier. „Ich freue mich schon sehr auf die Asian Le Mans Serie. Sie ist etwas ganz Besonderes im Rennkalender. 

Für die Mission Titelverteidigung wurde ein neues Fahrerteam zusammengestellt, das mit dem Oreca LMP2 Judd in den vier Rennen in China/Zhuhai, Japan/Fuji, Thailand/Buiram und Malaysia/Sepang an den Start gehen wird. Der Schweizer Youngster Giorgio Maggi, bisher für Race Performance in der LMP3 unterwegs, bekommt mit dem Briten Struan Moore einen ebenfalls noch sehr jungen neuen Partner. Der 20-Jährige war 2016 mit einem McLaren-GT3 erfolgreich in der Blancpain-Serie unterwegs. Mit den Youngsters wird es nicht einfach den Titel zu verteidigen

Jetzt kann er es kaum erwarten, sich den neuen Aufgaben zu stellen. „Ich freue mich sehr darauf, mit Race Performance über den Winter in der ALMS zu fahren. Das ist auch eine perfekte Möglichkeit, während der sonst langen Pause in Topform zu bleiben und gleichzeitig Erfahrung mit einem LMP2-Auto zu sammeln. Besonders freue ich mich auf das Rennen in Fuji, weil ich die Strecke sehr gut kenne und dort auch schon einige Erfolge hatte.“   Maggi sieht in den ALMS-Rennen die große Chance, wieder einmal ganz oben auf dem Podium zu stehen: „Ich habe hohe Erwartungen an die Rennen in Asien. Wir reisen dorthin, um zu gewinnen. Mein Team Race Performance kennt den dort eingesetzten Oreca 03 Judd extrem gut. Er ist vielleicht ein bisschen langsamer als die neuen Modelle, die auch in der Asian Le Mans Series fahren. Das können unsere Ingenieure und das gesamte Team durch die Erfahrung und die bereits vorhandenen Setups für alle Strecken aber wieder ausgleichen.“

Vor der Asien-Premiere in Zhuhai an diesem Wochenende stand für Race Performance aber noch der Abschluss der Europasaison der European Le Mans Series im portugiesischen Estoril auf dem Programm, wo Giorgio Maggi, Bert Longin und der für den diesmal verhinderten Marcello Marateotti eingesprungene Niki Leutwiler in der LMP3-Kategorie antraten.  Am Ende sprang ein siebter Platz heraus, mit ein bisschen weniger Pech hätte es freilich noch mehr sein können. „Es war toll, erstmals nach den 24 Stunden von Le Mans wieder in einem Rennwagen zu sitzen,“ meinte Leutwiler, der als über 50-Jähriger von der FIA automatisch als Bronze-Fahrer eingestuft wurde und so dem Reglement entsprechend den größten Anteil der Renndistanz bewältigen musste. „Platz sieben ist ganz okay, aber es ist schade,  dass wir eine Strafe bekommen haben, sonst hätten wir unter die Top Fünf kommen können.“

Auch Giorgio Maggi, dem die Bedingungen auf abtrocknender Strecke sehr entgegen kamen, ärgerte sich: „Niki hat sich zu Beginn seines Stints durch Mithilfe eines anderen Autos gedreht. Das hat uns schon ein paar Positionen gekostet. Obendrauf kam noch eine extrem ärgerliche Stop-and-Go-Strafe. Wir hatten über längere Zeit hinten links ein defektes Licht, das aber niemanden zu stören schien. Kurz nachdem wir unseren letzten Stopp absolviert hatten, wies uns die Rennleitung dann plötzlich doch darauf hin und hat schließlich die Strafe ausgesprochen.“  Bert Longin, der in seinem Schlussstint noch mit einem spektakulären Überholmanöver in der schwierigen letzten Kurve von Estoril einen Platz gut machte, war bis auf den Ärger über die Strafe sehr zufrieden: „Das was noch einmal ein versöhnlicher Saisonabschluss für unser Team Race Performance und für mich vielleicht sogar insgesamt das beste Wochenende in der gesamten Saison.“

Text & Foto : W.Köpp – COM Media

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