Remo Lips (34/CH, MRS GT-Racing) hat es geschafft! Der Nissan-Pilot hat erfolgreich seinen Titel in der Trophy-Wertung des ADAC GT Masters verteidigt. Wie im vergangenen Jahr fiel die Entscheidung beim Saisonfinale in Hockenheim. Zwar wurde Lips in der ersten Runde unverschuldet in einen Unfall verwickelt und musste vorzeitig aufgeben, da sein Titelrivale Sven Barth nicht über den zweiten Klassenrang im Rennen hinauskam, reichte es vor dem letzten Saisonrennen am Sonntag dennoch zum vorzeitigen Titelgewinn. “Es ist immer schön, einen Titel zu gewinnen, vor allem, wenn man ihn das zweite Mal in Folge holt”, so Lips. “Ich hätte ihn natürlich gerne auf der Strecke gewonnen. Wir feiern dennoch – aber erst Sonntag nach dem zweiten Rennen.”
Nach sporadischen Starts in den Jahren 2010 und 2011 zählt der in der Immobilienbranche tätige Lips seit 2012 fest zum Starterfeld des ADAC GT Masters. Nach mehreren Saisons im Kart kam der Schweizer über die Formel-Nachwuchsschule des ADAC in den Automobilsport: In den Jahren 2000 und 2001 startete er in der BMW Formel ADAC und trat gegen die späteren Formel-1-Piloten Timo Glock und Christian Klien sowie gegen den heutigen DTM-Piloten Maro Engel an. “Wir haben es aber nie auf die Spitze getrieben und nie das maximale Budget investiert, was vielleicht nötig gewesen wäre, um ganz vorn mitzufahren”, erinnert sich Lips an seine Anfangstage. “Ich habe nebenher eine Ausbildung absolviert. Das war meiner Mutter sehr wichtig. Und ich habe mich nie komplett auf den Motorsport konzentriert.” Nach der Formel-Zeit folgten Einsätze auf der Langstrecke und im Renault-Markenpokal, ehe er den Weg in das ADAC GT Masters fand. Die “Liga der Supersportwagen” ist nicht das einzige motorsportliche Betätigungsfeld von Lips. Wenn es sein Terminkalender zulässt, nimmt er an historischen Motorsport-Events wie dem Le Mans Classic teil.
Für Lips begann die Saison 2017 mit einem neuen Karrierekapitel. Er wechselte nach zwei Jahren bei RWT Racing mit MRS GT-Racing nicht nur in ein neues Team, sondern mit dem Nissan GT-R NISMO GT3 auch in ein neues Fahrzeug. Seit 2010 war der Schweizer fast ausschließlich mit der Corvette C6 im ADAC GT Masters gestartet. In dem japanischen GT-Sportwagen fühlte er sich auf Anhieb wohl. Bereits nach seinem ersten Test mit dem Nissan war er voll des Lobes: “Das Auto liegt mir sehr gut.” Lips, der sich bei den ersten drei Läufen das Auto mit Patrick Huisman (51/NL) teilte, beeindruckte vor allem durch seine Konstanz. Kein anderer Trophy-Pilot punktete so oft wie der Schweizer. Seit dem Zandvoort-Wochenende hat er mit Marc Gassner (26/Kempen) einen neuen Teamkollegen, und dieser feierte einen Einstand nach Maß: Im verregneten Sonntagsrennen fuhren Lips/Gassner zum ersten Saisonsieg, am Sachsenring ließen sie einen weiteren folgen. Vor dem Saisonfinale fehlten dem Eidgenossen lediglich vier Punkte zum erneuten Gewinn der Trophy-Wertung.
Dementsprechend zufrieden ist Lips mit seiner Teamwahl für 2017: “Die ganze MRS-GT-Racing-Mannschaft hat die gesamte Saison über einen super Job gemacht.” Auch Teamchefin Iris Dorr zieht eine positive Bilanz: “Wir hatten keine einfache Saison und haben zu Saisonbeginn nicht damit gerechnet, dass wir den Trophy-Titel gewinnen können. Umso mehr freuen wir uns jetzt. Wir sind froh, Remo in unserem Team zu haben. Er ist ein toller Typ und eine echte Bereicherung für uns. Er lässt sich auch von Rückschlägen nicht unterkriegen.” Lips hat noch einen weiteren Grund zur Freude. Der Sieger der Trophy-Wertung bekommt 22 neue Reifensätze. “Das ist wie Bargeld pur”, so der Schweizer.
Text : ADAC GT Masters Presse – – Fotos : Ingo Schmitz