FIA WEC 2014Beim zweiten Lauf zur FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC in Spa zeichneten sich erstmals in diesem Jahr die Kräfteverhältnisse an der Spitze ab, denn diesmal kamen die LMP1-Hybrid-Sportwagen aller drei Hersteller ins Ziel. Audi erreichte vor 46.000 Zuschauern mit 1.13,926 Minuten Rückstand den zweiten Platz.
Nachdem Audi beim WEC-Saisonauftakt vor 14 Tagen mit zwei Ausfällen glücklos blieb, ergab sich erst beim zweiten Lauf ein deutlicheres Bild über die Auswirkungen des neuen Effizienz-Reglements und seiner Einstufungen. Lucas di Grassi (BR) und die beiden Weltmeister Loïc Duval (F) und Tom Kristensen (DK) erkämpften sich bei den 6 Stunden von Spa den zweiten Rang. Da der Diesel-Hybridsportwagen R18 e-tron quattro die Rundenzeiten der besten Rennwagen mit Benzinmotor, die anders eingestuft sind als der effiziente TDI-Antrieb, nicht ganz erreichte, entschied sich Audi für eine andere Strategie. Um Zeit zu sparen, wechselte das Audi Sport Team Joest die Reifen der Startnummer 1 nur bei jedem zweiten Tankstopp,.
Di Grassi/Duval/Kristensen rückten zur Rennmitte auf Platz drei vor. Sie lieferten sich mit dem Toyota Nummer 7 einen abwechslungsreichen Kampf um den zweiten Platz. Der letzte Boxenstopp brachte die Vorentscheidung: 21 Minuten vor Schluss musste Loïc Duval zum siebten Mal nachtanken und kehrte mit vier Sekunden Vorsprung auf die Strecke zurück. Er verteidigte den zweiten Platz erfolgreich bis ins Ziel mit 6,935 Sekunden Vorsprung vor dem Dritten.
Ein Rennen mit Rückschlägen erlebte die Startnummer 2, die nur den fünften Rang erreichte. Schon früh hatte sich ein elektrischer Empfänger zum sogenannten Lap trigger, dem Rundengeber, gelöst. So erhielt der R18 e-tron quattro von Marcel Fässler/André Lotterer/Benoît Tréluyer (CH/D/F) zu Rennbeginn nicht mehr das Rundensignal des Veranstalters. Da dieser Impulsgeber diversen Systemen dient, konnte André Lotterer bis zur Reparatur auch nicht die volle Hybridleistung seines Rennwagens nutzen. Ein Druckverlust in einem Reifen in Runde 101 kostete die Nummer 2 weitere Zeit.
Einen guten Rhythmus erreichten dagegen Filipe Albuquerque (P) und Marco Bonanomi (I). Ihr Audi R18 e-tron quattro Nummer 3 erprobte bereits die Aerodynamik-Variante für die 24 Stunden von Le Mans. Zugleich gewöhnte sich Sportwagen-Neuling Albuquerque bei seinem WEC-Debüt an seinen neuen Rennwagen, während Bonanomi nach einem Jahr als Test- und Reservefahrer wieder sein erstes Rennen bestritt. Mit zunehmender Renndauer erzielten beide Audi-Piloten immer bessere Rundenzeiten und belegten am Ende den sechsten Rang.
Nach dem Lauf in Spa begegnen sich die WEC-Teams am 1. Juni beim Testtag in Le Mans. 14 Tage später steht der Saisonhöhepunkt auf dem Programm – die 24 Stunden von Le Mans am 14. und 15. Juni, bei denen Audi bislang zwölf Siege gefeiert hat.