Beim ersten Blancpain Endurance Rennen 2018 auf der Traditionsrennstrecke im italienischen Monza fühlt sich GRT Grasser Racing, trotz Platz 4, klar benachteiligt. Nach den Erfolgen in den USA (Sieger bei den 24h Daytona), dem Sieg in Zolder (Blancpain Sprint Series) und dem Doppelsieg beim ersten Lauf zur ADAC GT Masters in Oschersleben fuhr man mit großer Zuversicht nach Monza. Schon die Leistungen im Training ließen wieder auf Erfolge in Richtung Podium hoffen. Doch der Veranstalter versuchte dem österreichischen Team einen großen Strich durch ihre Rechnung zu machen. Noch vor der Qualifikation zum 3 Stunden Rennen (Sonntag) erhielt Teameigner Gottfried Grasser am Samstagabend gegen 19:30 Uhr die Mitteilung des Veranstalters (SRO) alle 3 GRT Grasser Lamborghinis mit zusätzlichen 15 Kg zu belasten. Schon 35 kg schleppte man auf der Hochgeschwindigkeitspiste als BoP Entscheidung für die letzten Erfolge mit.
„Wir werden für unsere harte Winterarbeit und ca. 14 Testtage als Vorbereitung für die Saison 2018 nun bestraft. Um den neuen Reifen zu „verstehen“ wurden zig Testkilometer abgespult, unzählige Daten erarbeitet und verglichen. Wenn das vom Veranstalter nun die „Belohnung“ ist um uns einzubremsen, werden wir wohl 2019 auf solche teuren Vorbereitungen verzichten und lieber beim „Skifahren“ die Saison 2019 „einläuten“, war Teameigner Gottfried Grasser sehr enttäuscht.
In Monza kämpfte die gesamte GRT Grasser Truppe nun erst recht um den Erfolg, trotz 35 Kg Mehrgewicht als 2017.
Der GRT Lamborghini Huracan #63 mit Andrea Caldarelli, Christian Engelhart und Mirko Bortolotti konnte sich von Startplatz 13 bis auf Platz 3 vorkämpfen. Doch 6 Minuten vor Rennende verlor man, nach einem harten Kampf, den Podiumsplatz an einem Mercedes! „Wir sind unter den Umständen der Gewichtszuladung von 15 Kg mit unserem Ergebnis zufrieden, so haben wir trotzdem gezeigt, daß wir nach dieser Benachteiligung unseren Kampfgeist nicht verlieren“, erklärte Top Pilot Mirko Bortolotti.
Die GRT Mannschaft #82 mit Rolf Ineichen, Phil Keen und Franck Perera gaben trotz dem Gewichtshandicap ihr Bestes. Platz 20 nach 3 Stunden harter Zweikämpfe. „Schon kurz nach dem Start wurden wir von einem Bentley brutal in der ersten Schikane abgeschossen, erlitten durch ein beschädigtes Metallteil einen Reifenschaden und verloren an der Boxe eine Runde“, erklärte Rolf Ineichen. „Auch ich verstehe den Veranstalter nicht, wenn er harte, teure Testarbeiten vor der Rennsaison durch solche Sanktionen zu Nichte macht. Wir werden so bestimmt für 2019 nicht weiter machen und soviel Geld und Zeit in Testfahrten investieren“, ist sich der Schweizer sehr sicher.
Pech für den dritten GRT Grasser Lamborghini #19 mit Ezequiel Perez Companc, Raffaelle Gianmaria und Marco Mapelli. Das gesamte Wochenende in Monza lief nicht so wie man es sich vorgestellt hatte. Auch mit dem 50 kg Zusatzgewicht kam man im Qualifying nicht über Platz 37 hinaus und im Rennen kam das Aus in Runde 31 nach einem Crash mit einem Konkurrenten. Man nahm den #19 Lamborghini aus dem Rennen
Nächstes Wochenende findet der zweite Lauf zum ADAC GT Masters in Most (Tschechien) statt, auch hier bekam GRT Grasser Racing schon die „Einbremsinfo“ des Veranstalters. Kleinere Restriktoren und Gewichtszuladung lassen nicht auf sehr gute Ergebnisse hoffen.
Text: COM Media W.Köpp – – Fotos : Ingo Schmitz