Drei Sieger bei Auftakt in Assen

In einer spektakulären Schlussphase holte Yelmer Buurman (Niederlande – PSV Eindhoven) den ersten Sieg des Superleague Formula Nations Cup 2011. Der Niederländer gewann das erste Rennen vor Craig Dolby (England) und Frederic Vervisch (Luxemburg). Im zweiten Lauf war Duncan Tappy (Japan) vor John Martin (Australien) und Antonio Pizzonia (Brasilien). 100.000 Euro und der Sieg im Super Finale gingen an Dolby.
Rennen 1 – Spannung bis zur Ziellinie.

Nach einem guten Start und einer souveränen Fahrt bis zum Pflichtboxenstopp sah Pole-Mann Tristan Gommendy schon wie der sichere Sieger aus. Im Auto von Frankreich – Girondins de Bordeaux leistete sich Gommendy keinen Fehler und fuhr dem ersten Saisonsieg entgegen, bis er nach 15 Runden plötzlich langsamer wurde und mit einem technischen Defekt ausschied.

Richtig spannend war der Weg von Robert Doornbos (Niederlande) in Richtung Führung. Am Ende der ersten Runde quetschte sich der Niederländer an Earl Bamber (Neuseeland) vorbei auf die zweite Position, konnte den Neuseeländer aber nicht abschütteln. Der 20-jährige Bamber wollte seine Position in der siebten Runde zurückholen und war schon an Doornbos vorbei, als er doch noch die Kontrolle über sein Auto verlor.

In der Schlussphase musste Doornbos seine erlangte Führung dann gegen Landsmann Buurman verteidigen, der von Startplatz acht eine tolle Aufholjagd zeigte. Mit Platz zwei wollte sich der zweite Niederländer im Feld nicht abfinden: In Runde 24 griff er seinen niederländischen Kollegen an, beide schossen quer durch eine Schikane. Buurman kam als Führender zurück auf die Strecke, Doornbos beschädigte sich den Frontflügel und die Radaufhängung.

Mit dem fehlenden Abtrieb auf der Vorderachse war Doornbos ein gefundenes Fressen für die Verfolger. Andy Soucek (Türkei – Galatasaray) scheiterte mit einem Dreher am Niederländer, Frederic Vervisch bremste bei seinem Überholmanöver zu spät. Der lachende Dritte war Craig Dolby, der vor Vervisch auf den zweiten Podestplatz fuhr. Abseits des Podiums landete Neel Jani (Belgien – RSC Anderlecht) auf Platz vier, gefolgt von Filip Salaquarda (Tschechische Republik – Sparta Prag), John Martin, Duncan Tappy und Antonio Pizziona. Doornbos schleppte sich hinter Earl Bamber und Ho-Pin Tung (China) auf Platz 11 ins Ziel, konnte aber nicht am zweiten Rennen teilnehmen.

Rennen 2 – Tappy überrascht die Konkurrenz

Aufgrund der Umkehrung der Startreihenfolge durfte Gommendy wieder von der Pole Position starten, für den Sieg sollte es aber erneut nicht reichen. Bis zum Boxenstopp lief für den Franzosen alles rund, nach einem guten Start führte er das Feld vor Soucek an.

Nach dem Pflichtboxenstopp erhöhte Soucek den Druck auf seinen Vordermann und zog in Runde 12 sogar vorbei. Die Freude über die gewonnene Führung währte aber nicht lang: Da der Trainingsschnellste des Freitags die weiße Linie an der Boxenausfahrt überfuhr, musste er wenig später eine Durchfahrtsstrafe antreten.

Gommendy ging wieder in Führung, konnte den ersten Platz aber nicht gegen die Verfolger verteidigen. Bis zur Zieldurchfahrt nach 26 Runden fiel der Franzose bis auf die vierte Position zurück. Den Sieg sollten andere Fahrer unter sich ausmachen.

Martin überholte in seinem gelb-grünen Boliden zunächst den Nachbar aus Neuseeland, wurde dann aber von Tappy unter Druck gesetzt. Obwohl der Brite im japanischen Auto nicht am Training teilnehmen konnte, ging er in Runde 23 in Führung und ließ sich den Sieg vor Martin und Pizzonia nicht mehr nehmen.

Hinter Gommendy fuhr Bamber auf den fünften Platz, Salaquarda wurde Sechster. Die Top-10 komplettierten Soucek, Dolby, Jani und Buurman.

Super Finale – Dolby holt 100.000 Euro

Im abschließenden Sprint über fünf Runden gingen nur sieben der acht qualifizierten Boliden an den Start, Vervisch musste nach einer Kollision in der Schlussphase des zweiten Rennens passen. Den ersten stehenden Start des Tages entschied Martin vor Dolby und Pizzonia für sich, die Entscheidung im Kampf um den Sieg fiel jedoch erst in der dritten Runde. Am Ende der Start-Ziel-Gerade ging Dolby in Führung, auch Pizzonia zog am bis dato führenden Australier vorbei. In der letzten Runde verlor Martin seinen dritten Platz an Lokalmatador Buurman, für Salaquarda und Tappy blieben nur die Plätze fünf und sechs. Jani sah die Zielflagge nach einem Fahrfehler nicht.

In der Superleague Formula Gesamtwertung liegen Duncan Tappy (Japan) und John Martin (Australien) mit jeweils 77 Punkten an der Spitze. Craig Dolby (England) kommt auf 74 Zähler, mit einem Abstand von jeweils zwei Punkten folgen Yelmer Buurman (Niederlande – PSV Eindhoven) und Antonio Pizzonia (Brasilien) auf den Rängen vier und fünf.

Craig Dolby (England): “Für mich war es ein großartiges erstes Rennwochenende unter englischer Flagge und ich bin sehr stolz, einen Sieg für mein Land geholt zu haben. Wir haben es uns im Qualifying nicht leicht gemacht, aber die Leute werden nun wissen, dass wir in den Rennen immer zur Stelle sind. Es hat sehr viel Spaß gemacht, so enge Duelle gegen John (Martin) und Antonio (Pizzonia) im Super Finale zu fahren, ich habe sehr viel Respekt für die Jungs. Wir haben nun 100.000 Euro in das Tasche, bei unserer morgigen Rückkehr nach England gibt es eine große Party!”

Antonio Pizzonia (Brasilien): “Ich bin sehr glücklich. Heute haben wir gesehen, dass die Superleague Formula die besten Rennen bietet! Es ist unglaublich gegen die Jungs zu fahren, das fünf Runde lange Finale war unbeschreiblich. Ich habe versucht Craig (Dolby) zu überholen, aber ich habe den Push-to-Pass-Knopf zwei Mal an der falschen Stelle verwendet. Ich liebe es für Brasilien zu fahren und ich kenne viele Menschen, die mich verfolgen. Daher gebe ich nicht nur für ich das Maximum, sondern auch für mein Land. Die Leute in meiner Heimat werden sehr zufrieden sein, es gibt der Serie einen großen Schub, bevor wir später nach Brasilien gehen.”

Yelmer Buurman (Niederlande – PSV Eindhoven): “Es ist toll für sein eigenes Land zu fahren, im Super Finale auf dem Podium zu stehen und das erste Rennen zu gewinnen. Das Team hat in der letzten Nacht hart gearbeitet, um das Bremsproblem aus dem Qualifying zu beheben. Das Auto hat sich toll angefühlt. Auf einer Strecke, auf der man nur schlecht überholen kann, vom achten Startplatz zum Sieg zu fahren, ist sehr zufriedenstellend. Wir hatten einen leichten Schaden nach dem Zwischenfall mit Robert (Doornbos), aber wir hatten keine Zeit für eine Reparatur – daher war das zweite Rennen schwierig. Im Super Finale habe ich einen wirklich schlechten Start hingelegt, konnte dann aber noch ein paar Plätze zurückgewinnen.”

 

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