Es war das Debüt für das GRT Grasser Racing Team bei den Rolex 24 Stunden von Daytona – und in dem starken Feld von 55 Autos bewies die österreichische Truppe um Teamchef Gottfried Grasser wieder einmal seine Konkurrenzfähigkeit auf höchstem Niveau. Doch am Ende blieb die Belohnung für die großen Anstrengungen durch einen Podiumsplatz aus – obwohl der über die erste Rennhälfte hinaus durchaus möglich schien. Doch dann schlug das Pech in Form von technischen Problemen wieder zu und zerstörte die Chance auf ein Top-Ergebnis.Von Anfang an war GRT bei der Musik, zeigte schon im freien Training viel Potenzial, und bestätigte seine Ambitionen dann im Qualifying. Der Italiener Mirko Bortolotti stellte das Auto mit der Nummer 11, das er sich mit Rolf Ineichen, Christian Engelhart und Ezequiel Companc teilte, auf Platz fünf mit einer Zeit von 1:47,785 Min. der schnellsten Rundenzeit aller acht teilnehmenden Lamborghini Huracán GT3s. Womit Lamborghini übrigens von allen neun in der hart umkämpften GTD Klasse antretenden Herstellern beim Auftaktrennen der 2017 IMSA WeatherTech SportsCar Championship die meisten Autos an den Start brachte! Christian Engelhart erreichte mit dem Lamborghini Huracán mit der Nummer 61, in dem er sich mit Roberto Pampanini, Milos Pavlovic, Rolf Ineichen,und Michele Beretta hinter dem Lenkrad abwechselte, Rang elf.
Im Rennen lief freilich von Anfang an nicht alles nach Plan: „Das 61-er Auto hatte gleich zweimal einen Unfall an der Boxenausfahrt, das hat uns insgesamt 18 Runden für Reparaturen gekostet“, musste Gottfried Grasser feststellen. „Danach kamen noch ein paar Elektronikprobleme dazu, so dass wir hier die Chance auf einen Podiumsplatz schon nach ein paar Stunden verloren hatten und am Ende uns mit Platz 17 zufrieden geben mussten.“
Alle Hoffnungen lagen nun auf der Nummer 11, und für mehr als die Hälfte der Distanz schien dieses Auto auch in der Lage, um den Klassensieg oder zumindest einen Podiumsplatz mitkämpfen zu können. Auch unter schwierigen Bedingungen durch den heftigen Regen, der nach etwa sechs Rennstunden eingesetzt hatte, hielt man sich immer in der Spitzengruppe. „Wir hatten eine gute Pace, haben keine Fehler gemacht, konnten auch auf eine solide Strategie bauen“, betonte Mirko Bortolotti. „Aber dann haben uns Motorprobleme in den frühen Morgenstunden, als wir auf Platz zwei lagen, aus dem Rennen um ein gutes Ergebnis bei den Rolex 24 gebracht. Wenigstens haben wir nach den Reparaturen noch die Zielflagge gesehen, aber Platz 15 ist natürlich nicht das, was wir uns vorgestellt hatten.“
Rolf Ineichen war ebenfalls enttäuscht: „Beim Testen, im freien Training, im Qualifying – immer hat alles gut ausgesehen. Und jeder bei GRT, das ganze Team und die Fahrer, haben für Daytona ihr Bestes gegeben. Natürlich ist es frustrierend, wenn man wie wir einen so hohen professionellen Einsatz betreibt und dann wieder viel Pech hat. Ein kleines Teil am Motor ist gebrochen, das hat uns einen einstündigen Boxenstopp eingebracht und aus dem Kreis der Sieganwärter weit zurück geworfen.“
Aber Ineichen schaut schon nach vorn auf das nächste Rennen in den USA, die 12 Stunden von Sebring, „auf die ich mich schon sehr freue.“ Eine Einschätzung, die er mit Grasser teilt: „Hier haben wir wieder eine Menge Pech gehabt. Es ist wirklich schade, denn in der Endphase des Rennens konnten wir in der Spitzengruppe gut mithalten und sind zeitweise die schnellsten Rundenzeiten überhaupt gefahren. Das zeigt, dass der Speed da war. Ohne die Probleme hätten wir um den Sieg mitkämpfen können. All unsere harte Arbeit wurde durch Unfälle und ein 200-Euro-Teil zunichte gemacht. Aber ich möchte auf jeden Fall unseren Fahrern und dem ganzen Team danken, die einen tollen Job und das Ganze überhaupt erst möglich gemacht haben. Wir werden auf jeden Fall wieder aufstehen und freuen uns schon auf die legendären 12 Stunden von Sebring im März.“
Text & Foto : COM Media – Wolfgang Köpp